Hoch-Tiefbunker heutiges Arsenalgelände Süd-West in Wilhelmshaven

 

Über diesen Bunker ist uns nicht allzu viel bekannt. Er befindet sich innerhalb des heutigen Arsenalgeländes, am äußersten Süd-Westrand des früheren Kriegsmarinewerftgebietes (Bauwerft). Der Bunker ist circa 35 Meter lang und etwa 25 Meter breit. Er verfügt im übertragenen Sinne über eine Ebene, welche in zwei unterschiedlich tief im Erdreich liegende Bereiche eingeteilt ist. Der Bunker war grundsätzlich zweigeteilt und konnte im Inneren nur über eine einzige Tür durchschritten werden. Der eine Teil diente als Werkluftschutzbunker, der andere als Lazarettbunker. Der Westbereich stellt ein Halbkellergeschoss dar, der Ostteil ein Vollkellergeschoss. Dieser Bereich steht unter Grundwasser. Die Anlage schien ursprünglich als Tiefbunkerfundament für ein Haus oder eine Halle gedient zu haben, sehr wahrscheinlich stand dieses Gebäude auf den gesamten südlichen zwei Dritteln des Bunkers. Im nördlichen Teil befinden sich westlich und östlich zwei Treppenaufgänge auf die Dachplatte. Der Bunker war / ist teilklinkerverblendet. Diese Vermauerungen dienten jedoch nur zur Erhöhung der Wandstärke in kritischen Teilbereichen.

Im Nordwestteil befindet sich eine Bunkergarage mit Eingang in den Bunker. Weitere Eingänge befinden sich an der Nordwestecke, an der Westseite-Mitte, der Westseite-Südecke (vermauert), der Ostseite-Südecke, der Ostseite-Mitte (wahrscheinlich Notausstieg, verschüttet, im Innenbereich ist an der Stelle eine stählerne Verschlussklappe angebracht). Zusätzlich befindet sich dort in einer Flucht am Außenbereich eine weitere, halb verschüttete Treppe auf das Dach. Die Eingangsbereiche Nordwestecke, Südwestecke und Südostecke sind mit erhöhten Splitterschutzbauwerken versehen. Der Südosteingangsbau verfügt noch heute über in der Endphase des Krieges auf seinem Dach abgelagerte Betonformsteine zur Deckenverstärkung im Zuge der Verordnungen der "2. Welle". Entweder stand der Bunker nur für Angehörige der Werft offen, auch wahrscheinlich ist jedoch, dass er zusätzlich von Personen des unmittelbar am südlichen Westende des Bunkers ehemals anliegenden Werftarbeiteramtes an der heutigen Ebertstraße / Gökerstraße genutzt wurde. Nachweise existieren, dass in dem Lazarett-Bunkerteil umfangreiche Operationseinrichtungen vorhanden gewesen sind. Es wird sich bei der Anlage daher zusätzlich um einen OP-Bunker der Kriegsmarine gehandelt haben.

Das gesamte Bunkerinnere mit Wirkung bis zu den Außenbereichen wurde gesprengt. Es ist fast keine Raumstruktur mehr zu erkennen.

Eine Begehung der Anlage ist nur bei berechtigtem Interesse mit einer Sondergenehmigung des Marinearsenals Wilhelmshaven gestattet!

 

Hier mittig zu erkennen der Bereich der halb verschütteten Treppe an der Ostwand des Bunkers.

Eine Wandbeschriftung im Eingangsbauwerk Südostecke.

Unser Dank gilt Herrn Brunhorn vom Arsenal für die Ermöglichung der Begehung!

Aufnahmen unserer Begehung vom 04.12.04:

Das Eingangsbauwerk an der Südostecke des Bunkers, versehen mit Betonformsteinen zur Deckenverstärkung.

Das Hinweisfeld an der abgewinkelten Splitterschutzwand im Eingangsbauwerk. Dahinter lag die Gasschleuse.

Hinab in den Vollkellerbereich, unter Wasser...

Sprengungsspuren im Vollkellergeschoss...

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